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Sony STR-DA50ES

20 Jahre - und kein bisschen leise.
Kurz vor dem prognostizierten Weltuntergang, also 1999, habe ich mir den Sony-Receiver (also Vollverstärker mit Tuner) gekauft. DTS (Digital Theater Systems) war damals nach Dolby Digital der letzte Schrei beim Surround-Sound. In jeder Ecke eine Box und irgendwo eine Kiste namens Subwoofer beschallen den Raum. Damit die Staffelung beim damaligen 70cm-Röhrenfernseher bisschen besser wurde, gab es auch einen "Center Speaker". Das nannte man dann 5.1.

Die Kiste (also der Receiver) lief bis Samstag Abend, viertel vor Acht (das war der 26.10.2019) problemlos. Plötzlich war der Ton weg. Auf beiden Kanälen. Es machte "plopp". Klang komisch. Bisschen nach Gleichspannung an den Lautsprechern, aber nur ein bisschen...Wirklich komisch. Erst mal ausgemacht die Kiste, hatte keine große Lust mehr, direkt nach dem Fehler zu suchen. Dafür die Tröten im Fernseher aktiviert - 80er Jahre Show von Thomas Gottschalk - urgs.. Die Dinger im Fernseher klingen ja schlechter als mein Radiowecker..

Also habe ich dann doch das Ding auf den Wohnzimmertisch gewuchtet (16kg Lebendgewicht!) und den unteren Deckel abgeschraubt. Irgendwie hörte sich der Fehler so an, als ob da eine Betriebsspannung fehlt. Ich konnte aber optisch nichts finden. 2. Versuch - ich habe den Verstärker nochmal provisorisch angeschlossen - also nur den Digitaleingang vom TV und die Lautsprecher sowie die Stromversorgung - Hääähhh? Die Kiste lief wieder..Fehler weg..

Aber nur wenige Minuten.. dann ein "plopp" und der Ton war wieder weg. Schaltet man die Lautsprecher über den A-B-Schalter ein und aus hört man das "plopp" der Gleichspannung am Lautsprecher - viel ist es nicht, scheinen nur wenige 100mV zu sein.

Wackelkontakt - meine erste Vermutung. Irgendeine Lötstelle hat nach 20 Jahren den Anschluss verloren.

Es war spät. Ich war müde. Obwohl die Nacht ja eine Stunde länger war (Sommerzeitumstellung) hab ich die Kiste erst mal stehen lassen.

Am nächsten Tag dann nachmittags die Kiste zerlegt. Bei ordentlich Licht dann den Fehler gesehen:

 Vergammelt

An dieser Stelle ist die Lötstelle für die +15V regelrecht "weggeätzt". Keine Ahnung was da auf der Lötstelle los war. Ob da ein Insekt seine Akkus geladen hat, oder irgendwas anderes einen Kurzschluss verursachte...echt krass..hatte ich auch noch nicht.

Die weißen Stellen rund um die Lötstellen sind übrigens von den Reinigungsversuchen mit Alkohol. Das sah noch schlimmer aus, als er hier zu sehen ist. Aber nur hier. der restliche Verstärker sieht gut aus.

Wie schon in der ersten Diagnose beim "plopp" hatte sich meine Vermutung bestätigt - eine Betriebsspannung fehlt - hier die +15V.

Also erst mal diese Stelle reinigen, den "Stecker" auslöten und gucken wie es dann aussieht:

Weggeätzt
Sieht schon etwas besser aus - und man sieht auch das Loch in der Leiterbahn. Die daneben liegenden Leiterbahnen sehen noch brauchbar aus - es stellt sich aber heraus, dass die dritte von links auch unterbrochen ist. Das ist die "Protect"-Leitung, die von der Endstufe zum Digitalteil geht. Die kann man nicht einfach weglassen - also muss die auch "repariert" werden.

"Geflickt" - so gut es eben geht:

Geflickt

Und noch die unterbrochene Leiterbahn überbrückt.

Alles wieder halbwegs zusammengebaut und einen Probelauf zuerst an Lautsprechern, dann an der Testlast mal ausgefahren. Passt - die Kiste rennt wieder. Alles wieder zusammenbauen - 100% Kreuzschlitz-Schrauben, keine Spezialschrauben á la Apple und Co...Die Kiste kann man mit 'nem Leatherman, 'nem Schweizer Taschenmesser oder 'nem banalen Philips-Schraubendreher PH2 vollständig zerlegen!

Noch bisschen "putzen" und ab damit ins Wohnzimmer:

Fertig!

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