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Unu Elektroroller

Seit Oktober 2017 sind wir (also meine Frau und ich) stolze Besitzer eines Unu Elektrorollers. Meine Frau hat ihn bei einem Preisausschreiben unseres Energieversorgers gewonnen!

Mittlerweile habe ich über 3000km mit dem Roller zurück gelegt (Stand September 2019).

Grund genug, mal von meinen Erfahrungen zu berichten.

Zunächst: Was war im Lieferumfang?

Natürlich der Roller selbst inklusive einem Akkupack. Ein Ladegerät für eine handeslübliche Steckdose. Ein MTR-Jethelm ohne Visier. Die Farbe des Rollers sowie der Sitzbank konnten wir aus den verfügbaren Kombinationen auswählen. WIr haben uns beim Roller für "Matte Mint" - also ein mattes Mintgrün und eine schwarze Sitzbank entschieden.

Und die üblichen "Papiere" - also die COC (Zulassungsbescheinigung) und ein Wartungsheft sowie 2 Schlüssel.

Es ist der Unu "Classic" mit 2kW Bosch-Motor und Bosch-Controller.

Unu

Ein paar Worte zum Fahren: Mit den 2kW Motorleistung ist er für eine Person und die Höchstgeschwindigkeit von 45km/h und fürs "Flachland" ausreichend motorisiert. Bei Steigungen wird er etwas langsamer, selbst mit 2 Personen kommt er aber noch voran. Beim Start an der Ampel geht es nahezu lautlos und zügig voran. Ein bisschen mehr Anzug wäre nicht schlecht. Auf gerader Strecke erreicht der Roller mit GPS gemessen zwischen 48 und 49 km/h - der Tacho steht fast genau bei 50 km/h. Also an der oberen "Toleranzgrenze". Damit wird man in der Stadt nur sehr selten überholt. Gut ist der sanfte Übergang von Beschleunigung zur Höchstgeschwindigkeit, da ruckelt nichts und es fühlt sich auch nicht an, wie ein harter Begrenzer.

Die Bedienung ist sehr einfach. Es gibt keine Schaltung, keine Kupplung und keinen stinkenden Benzinmotor. Man kann sich nicht an einem "Auspuff" die Füße verbrennen, da es keinen gibt. Die Tankstelle bei mir um die Ecke habe ich selbst nach 3000km noch nie besucht. Ich grinse immer nur, wen ich daran vorbei fahre und die Stinker dort sehe, die sich für teuer Geld Benzin kaufen müssen.

Damit der Roller fährt, muss man den geladenen Akku unter der Sitzbank einsetzen und mit dem Stecker anschließen. Der Seitenständer hat einen "Kill-Switch" der das Losfahren bei ausgeklapptem Ständer verhindert. Also: Ständer hochklappen, Auf die Sitzbank setzen, Schlüssel ins Schloss und Rumdrehen. Das Licht geht an (Standlicht und Abblendlicht vorn, Rücklicht hinten und die Beleuchtung des Tachos. Die Batterieanzeige im Tacho zeigt nach kurzen Testlauf an, wie voll der Akku ist. Dann kann es losgehen. Bremsen lösen und "Gasgriff" oder besser "Stromgriff" drehen. Los geht's!

Links und rechts am Lenker sind zwei Hupentaster. Die braucht man auch, da der Roller oft genug überhört wird, er geht mit seinem leisen Surren im normalen Verkehr unter und wird von den ganzen Stinkern locker übertönt.

Wenn man dann noch mit 100% regenerativem "Ökostrom" lädt, ist man quasi CO2-neutral unterwegs. Und schont noch den Geldbeutel bei gerade mal 1,- € Stromkosten pro 100 km.

Die Reichweite soll ca. 50km betragen, so weit bin ich mit einer Akkuladung noch nicht gekommen. 46km habe ich schon erreicht. Ich muss aber erwähnen, dass ich mit ca. 90kg "etwas" schwerer bin als die 75kg, die der Hersteller angibt.

Man erkennt nicht nur an der Akkuanzeige, dass der Akku langsam mal eine Steckdose braucht, auch wird je nach Fahrweise bei 35-40km der Roller in der Leistung immer weiter "gebremst" um den Akku zu schonen und nicht plötzlich schlagartig stehen zu bleiben. Finde ich nett gelöst, auch wenn man mal nicht auf den Tacho schaut, merkt man deutlich, dass es langsam Zeit wird Strom nachzutanken.

Beim Bremsen wird durch Rekuperation kinetische Energie wieder teilweise durch den nun als Generator laufenden Motor in den Akku geladen. Die Rekuperation wird beim leichten Anziehen eines der Bremshebel ausgelöst und hängt an den  Bremslichtschaltern. Die "Reku" ist deutlich zu spüren. Wenn man vorausschauend fährt, kann man damit sogar fast bis zum Stillstand abbremsen. Eine feine Sache. Zudem verschleißen die Bremsbeläge nicht so schnell. Es gibt aber zwei "Wermutstropfen": Bei vollem Akku funktioniert die "Reku" nicht. Der Controller verhindert hier, dass ein voller Akku noch voller wird - Macht ja auch Sinn, ein Überladen des Akkus ist nicht gesund. Des Weiteren schaltet die Reku bei längeren Bergabfahrten nach etwa 15 Sekunden ab. Man kann die "Reku" erneut durch kurzes Lösen der Bremsen und erneutes Anziehen wieder aktivieren. Warum dieser "Schutz" einprogrammiert wurde, ist auch im Elektroroller-Forum ein Thema, genaueres weiß aber vermutlich nur der Hersteller. Ist also kein "Fehler", sondern Absicht.

Nach 500km war dann erst mal eine Inspektion fällig, die ich in Worms beim Bosch-Dienst "Kritter" habe durchführen lassen. Es empfiehlt sich auch das Ladegerät und den Trageriemen des Akkus mitzunehmen, da auch diese Teile kontrolliert werden. Ich hatte den Trageriemen bereits relativ früh abgemacht, da er beim Einsetzen des Akkus immer stört. Der Klappgriff oben am Akku reicht für die wenigen Meter von der Garage in die Wohnung und auf der Arbeit vom Stellplatz ins warme Büro an den kälteren Tagen aus. Solange der Roller in unserer Garage steht (über die warmen Tage) lasse ich den Akku drin, klappe nur die Sitzbank hoch und schließe das Ladegerät an.

 

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