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YAVDR 3.0

VDR und Kodi im Wohnzimmer - Version 3.0

Nachdem bei der Version 2.0 eines Tages seltsame Gerüche aus dem Gehäuse kamen und der Rechner sich abgeschaltet hatte, war ich gezwungen, das defekte Mainboard zu ersetzten. Irgendwie hatte sich der Spannungsregler für die DIMMs in Luft aufgelöst und den zugehörigen Transistor ausgelötet. Zudem sahen auf dem alten AsRock-Mainboard einige Elkos nicht gut aus (Dicke Backen!).

Leider habe ich auf die Schnelle kein Mainboard für die CPU (AMD 64 X2) bekommen und musste deshalb Einiges neu kaufen.

YAVDR

Diese Teile habe ich für den Wohnzimmer-PC weiterverwendet:
1x Gehäuse Silverstone Grandia GD04B mit USB3.0
1x picoPSU 120W
1x AC-Adapter Bicker TRG70A120-CECV
1x Festplatte HGST Travelstar 5K1000 - 1TB 2,5" SATA
1x BluRay Combo-Laufwerk LG CH08NS10
1x DVBSky S952 Twin
1x Slotblech mit optischem SPDIF-Ausgang - wird aber nicht mehr genutzt (s. u.)

Neu hinzu kamen diese Teile:

1x Mainboard MSI B250M PRO-VDH
1x CPU intel Pentium G4560
1x Alpenföhn Silvretta
1x RAM 8GB DDR4-2400
1x SSD TS64GSSD370 - 64GB
1x Grafikkarte NVidia GT218 GeForce 210 mit passiver Kühlung

Der Rest flog raus und wanderte ins "Museum".

Als Software dient wie bei Version 2.0 yavdr:
http://www.yavdr.org/

Hier folgt nun die Beschreibung des Systems.

1. Das Gehäuse

Das Silverstone Grandia GD04B mit USB 3.0:
http://www.silverstonetek.com/product.php?pid=233&area=de
wurde einfach weiter verwendet. Positiv: Hier konnte man endlich die USB 3.0-Ports an der Front auch adäquat verwenden, da das neue Mainboard auch USB 3.0 hat.

2. Das Mainboard

Das neue Mainboard musste zunächst mal ins Gehäuse passen. Des Weiteren wollte ich keine alte Gurke kaufen, sondern was Aktuelles. Aufgrund der guten Erfahrungen mit MSI bei meinem Server habe ich mich hier auch für MSI entschieden. Zudem schneiden diese Mainboards bei Tests immer sehr gut ab. Um für alle möglichen Szenarien gerüstet zu sein, habe ich ein Modell gesucht, das genügend Anschlüsse und auch einen HDMI-Port für die interne Grafik hat - auch wenn zunächst aufgrund VDPAU noch eine NVidia-Grafikkarte zum Einsatz kommt. Die Wahl fiel auf das B250M PRO-VDH.

3. Die CPU

AMD hatte zu dieser Zeit (Anfang 2017) noch nicht die neuen Eisen Ryzen im Feuer und ich musste daher, weil ich auch nicht warten konnte, eine intel-CPU nehmen. Der Pentium G4560 ist war sehr günstig und hat ordentlich Leistung für den geringen Preis. Zudem ist die CPU im Idle sehr sparsam, was für einen 24/7-Betrieb wünschenswert ist.

4. Der CPU-Kühler

Der Kühler sollte möglichst passiv sein. Nachteil hier: Passivkühler sind für diesen Sockel meist riesengroß und schweineteuer. Da die CPU mit ihrer TDP von 54W im Grandia-Gehäuse mit den 3 Riesenlüftern problemlos gekühlt werden kann, habe ich kurzerhand einen flachen Aktivkühler gekauft und einfach den Lüfter abgebaut. Der verwendete Kühler ist ein Alpenföhn Silvretta. Selbst mit Lüfter passt dieser Kühler unter das DVD-Laufwerk.

5. RAM

Als Speicherriegel verwende ich einen Riegel mit 8GB DDR4-2400 von Kingston.

6. Das Netzteil - Die Stromversorgung

Da habe ich nicht lange überlegt. Aufgrund der sehr geringen Wandlerverluste und daher auch ohne störenden Lüfter kam nur das bereits verwendete picoPSU in Frage.

7. Die Festplatte

Bei der Festplatte habe ich die vorhandene HGST 1TB mit 2,5" weiter verwendet. Allerdings liegen hier nur die Video-Daten des VDR drauf. Zusätzlich habe ich eine 64GB SSD von Transcend eingebaut, die das Betriebssystem YAVDR 0.6.1 hält

8. Das optische Laufwerk

Das vorhandene Laufwerk wurde einfach weiter verwendet.

9. Die DVB-Karte

Auch die DVB-Karte wurde einfach vom alten Board auf das Neue übernommen.

Hier hat sich allerdings herausgestellt, das es mit dem Treiber für DVB auf diesem Mainboard und dem auf Ubuntu 14.04 basierendem YAVDR Probleme gibt, die bis heute nicht gelöst sind. Abhilfe gibt es vermutlich erst  mit Ubuntu18.04 und dem neuesten Kernel, der dann auch (hoffentlich) das Mainboard vollständig unterstützt.

Die Probleme äussern sich darin, dass einer der Tuner (bzw. dessen Treiber oder Firmware) sich so ins Nirvana kickt, dass keine Aufnahmen mehr möglich sind (der erste Tuner läuft aber!) Daher merkt man das meist, wen es zu spät ist. Einizge Abhilfe bei diesem Fehler ist ein Neustart des Rechners. Ein Neustart einzelner Komponenten (VDR, openbox, Treiber neu laden, usw...) führt nicht zum Erfolg.

10. Die Grafikkarte

Die Grafikkarte hatte ich bereits beim vorigen VDR ausgetauscht, da ich Probleme mit dem SP/DIF auf dem Mainboard hatte und auf den HDMI gewechselt bin. Die Grafikkarte gibt so den Ton über HDMI an den TV weiter, dieser extrahiert den Ton an seinen SP/DIF und von hier geht es zum Sony STR-DA50ES. Hat auch den Vorteil, wenn man am TV auf einen anderen Eingang umschaltet, braucht man am Sony-Receiver nichts mehr umzuschalten.

11. Slotblech als digitaler Audioausgang

Das Slotblech für den SP/DIF-Ausgang wird nicht mehr benötigt. Es ist zwar noch vorhanden, ist aber nicht mehr angeschlossen und wird daher auch nicht mehr genutzt.

12. Die Lüftersteuerung

Das Mainboard B250M PRO-VDH hat 3 Lüfteranschlüsse. Daher fiel es leicht, auch die Lüftersteuerung einfach weg zu lassen und alle drei Gehäuselüfter einfach am Mainboard anzuschliessen

Zur Software:

Als Software kommt, wie schon oben erwähnt, yavdr zum Einsatz. Es ist eine spezielle Distribution, die auf Ubuntu basiert und mittels VDPAU und Xine die Ausgabe von HD auf geeigneten Fernsehern (mit HDMI-Anschluss) ermöglicht. Die "alte" VDR-Version funktionierte nur mit einer Full-featured DVB-Karte vernünftig, da die Dekodierung des Signals in der DVB-Karte gemacht wurde. Diese Karten können aber kein HD und sind daher nicht für die Zukunft gerüstet.
Da es keine Full-featured DVB-S2 Karten (mehr) gibt (es gab mal ein eine Karte von TechnoTrend, die DVB-S2 6400, von denen aber nur sehr wenige gebaut wurden und die kaum noch erhältlich ist), muss man zwangsläufig eine andere Lösung finden.

yavdr verbindet da die Möglichkeiten von VDR mit der Dekodierung von Xine und der Hardware-Beschleunigung von VDPAU. Dazu kommt noch Kodi als Media-Center, das so gut wie alle Video- und Audio-Formate und Bilder abspielen kann. Zusammen mit der Erweiterbarkeit des Ubuntu-Systems und aktueller Software durch ständige Updates ist es das Beste, was einem PC passieren kann ;-)

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