Check_MK
Monitoring - zu deutsch "Überwachung" - allerdings mache ich hier keine Kameraauswertung am Südkreuz oder in der Londoner U-Bahn, sondern ich bin einfach zu faul um ständig meiner Hardware zuhause hinterherzulaufen und zu gucken ob alles noch funktioniert.
"Wat is dat ärgerlich wenn dat Gefrierschrank auf einmal dat Geist aufjibt. Allet aufjetaut."
Damit das und andere Dinge nicht passieren oder man im Schadensfall früh Bescheid weiß, wenn etwas nicht so tut wie es soll, kann man mit Software und etwas Hardware das alles schön "Dauer-monitoren".
Ich habe damit schon ne Überschwemmung im Keller verhindert, Festplatten vor ihrem Ausfall getauscht und sehe auch, wenn mein Provider plötzlich an der Internetverbindung herumspielt. Auch so banale Dinge wie volllaufende Datenträger, heißlaufende CPUs oder Speicherlecks - alles kein Problem.
Wichtig für mich war: Einfaches Installieren und Einrichten sowie die für mich relevanten Funktionen:
Regelmäßige Checks aller zur Verfügung stehenden Werte und Prüfung auf Plausibilität.
Übersichtliche Darstellung und selbständige Aktualisierung im Browser - Kiosk-Modus möglich.
Sehr fein granulierbare Konfiguration von Warnungen und Fehlerauswertungen.
Benachrichtigungen per Mail an verschiedenen Adressen mit unterschiedlicher Benachrichtigungstiefe.
Einfache Übersichten mit farblichen Kennzeichnungen.
Verlaufsbeobachtung über vergangene Ereignisse und grafische Darstellung über Stunden, Tage und Wochen bis Jahren, damit auch schleichende Änderungen erfasst werden.
Geringe Hardware-Voraussetzungen für den Server.
Und nicht zuletzt: Open-Source.
Meine Wahl viel daher auf Check_MK von Mathias Kettner - neuerdings tribe29 GmbH.
Fertige Pakete für gängige Linux-Distributionen wie Debian, Ubuntu, SuSe und RedHat sowie ein Docker-Image stehen zur Installation zur Verfügung. Ich verwende einen ubuntu-Server auf einem Dual-Core Atom. Es ist auch kein Problem bei kleinen Installationen einen RaspberryPi zu verwenden. Nur sollte man bei der SD-Karte auf beste Qualität achten, da die Schreiblast aufgrund des RRDtools recht hoch ist. Eine ordentliche (SATA- oder NVMe-) SSD ist daher besser geeignet.
So, nach längerer Abstinenz mal wieder ein paar Takte.
Der olle Atom 230 war dann doch etwas schwach für Check_MK - Mit 4 Watt TDP zwar sehr sparsam - aber die Bedienung im Browser fordert doch viel Geduld. Die CPU produziert ordentlich Last und hängt fast ständig am Anschlag.
Das muss besser werden. Aus Restbeständen habe ich noch einen intel core i5 der ersten Generation, der ist deutlich flotter unterwegs. Da habe ich einfach meinen Check_MK-Server neu installiert.
Los geht's - Erfahrung zahlt sich aus. Also dann mal ein Rezept.
Man nehme:
Intel DH57JG - Mainboard
Intel core i5 650 - CPU
Lintex Senior Gehäuse aus dem Bestand
240GB SSD Kingston
2x4 GB DDR3 RAM
Pico-PSU 120W incl. Netzteil 12V / 10A
Für die Installation wird noch benotigt:
Ein USB-Sick mit 2GB oder mehr
Eine USB-Tastatur
Ein Monitor (ab 1024x768 aufwärts) mit DVI-Eingang
Aller dann:
Installationsimage bei Ubuntu herunterladen:
https://wiki.ubuntuusers.de/Downloads
Und zwar die aktuelle LTS in der Server-Edition mit 64Bit.
Diese ISO-Datei schreibt man dann einfach auf den USB-Stick:
dd if=ubuntu-18.04.4-server-amd64.iso of=/dev/sdx bs=1M
/dev/sdx muss natürlich auf das Device des USB-Sticks angepasst werden. ACHTUNG: der Stick wird damit überschrieben.
Dann an den Rechner anstöpseln und davon starten. Evtl. muss man im Bios des Boards die Bootreihenfolge anpassen.